Florian Weigensamer und Christian Krönes zeigen uns Menschen,
Menschen die auf und von Müll leben. Hauptsächlich Männer.
Erwachsene und Kinder mit großen Träumen, mit Ängsten und Sorgen.
Wir sehen einen hochgebildeten Mann, der sich hier „versteckt“,
weil er aufgrund seiner Homosexualität verfolgt wird. Er will nur so
lange in Sodom bleiben, wie es möglich ist, niemanden näher kennen
zu lernen. Zwischen den Plastiktüten, die er sammelt, um davon zu
leben, findet er Bücher, die er liest und die ihn aufbauen. Wir
sehen einen kleinen Händler, der davon träumt, nach Europa zu
gehen, der weiß, dass es dort mehr Chancen gibt, aber auch wie
gefährlich der Weg dorthin ist. Und wir begleiten einen Jungen, der
Metall sammelt und unter den männlichen Kleidern, seinen weiblichen
Körper versteckt. Weil er sich als Junge fühlt, aber auch weil er
weiß, dass es als Mädchen an diesem Ort noch viel schwerer ist.
Wir sehen junge
Männer, die im Tanz, durch Musik und Fußballspiel aus dem
aussichtslosen Alltag ausbrechen, die nicht aufhören zu träumen.
Der Film ist voller kräftiger und heller Farben, in dieser tristen
Umgebung und lässt die Protagonist*innen erzählen. Schade ist, dass
die Frauen wenig zu Wort kommen und wir so deren Alltag an diesem Ort
nur am Rande zu sehen bekommen. Da, wo wir sie sehen, wirkt es, als
wäre es spannend, mehr zu erfahren. So erfahren wir zum Beispiel von
einer Witwe, die beschreibt, wie sie hier vorzeitig altert und wie
schwer die Arbeit des Wasserverkaufes für sie und die Mädchen, die
ihr helfen, ist.